Lesen bedeutet heute mehr als das Vertiefen in Bücher, es umfasst auch das Recherchieren und Kommunizieren in modernen Medien.
Wenn man eine Online-Quelle auf seine Glaubwürdigkeit überprüfen möchte, sollte man folgende Punkte bei der Bewertung heranziehen: - Wer steckt hinter dem Artikel/der Webseite? Ist der Autor ein bekannter Wissenschafter, ein Geschäftsmann, ein Werbeprofi, ein Vertreter einer bestimmten Interessensgruppe, eine Partei? - Was ist über den Verfasser bekannt? Wer ist der Verfasser? Welche Interessen vertritt er? Welche Artikel hat er bereits veröffentlicht? - Gibt es ein Impressum mit Ansprechpartnern? Gibt es glaubwürdige, überprüfbare Angaben zu den Inhabern der Webseite bzw. zum Autor? - Wer verlinkt auf den Artikel? Welche Institutionen/Wissenschafter/Universitäten empfehlen diesen Artikel/diese Webseite? - An welche Zielgruppe richtet sich der Artikel/die Webseite? Handelt es sich um einen Artikel, der sich an Wissenschafter richtet, an Interessenskreise, an Mitglieder bestimmter Vereine, etc.? - Möchte die Webseite informieren oder unterhalten? Wird das Thema mit einer gewissen Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit dargestellt? Hat der Artikel Tiefgang oder verharrt er im Banalen? - Ist Werbung vorhanden oder klar erkennbar? - Wie ist der Schreibstil? - Auf welche Quellen wird verwiesen? - Stimmen die Inhalte? (Faktencheck) Hoax-Suchmaschinen wie www.hoaxsearcdh.com erleichtern das Aufdecken von Fake News. Unter www.whois.net kann der Inhaber der Website abgefragt werden. Auch www.saferinternet.at gibt wichtige Tipps zur Medienkompetenz. (zitiert aus: Lesemomente - Das Buchklub-Magazin 4. 2016/17 S. 9)
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Den Großteil an Informationen nimmt man durch das Lesen von Büchern und Zeitschriften, aber auch durch die Lektüre digitaler Medien auf. Dabei kommt es auf die entsprechenden Lesetechniken an, um das Gelesene schneller zu verstehen, Inhalte besser zu behalten und gleichzeitig das Lesetempo zu erhöhen. Wer schneller liest, arbeitet rationeller und effektiver. Der durchschnittliche Leser liest pro Minute ca. 200 Wörter, Schnell-Leser kommen auf ca. 400 - 600 Wörter, Spitzenleser schaffen ca. 100 Worte. Der Durchschnittsleser erfasst beim ersten Lesevorgang etwa drei Viertel des Gelesenen. Beim schnellen Lesen verbessern sich Textverständnis und Lesekonzentration wesentlich. Gelesen werden dabei nicht einzelne Wörter, sondern Blöcke in Sinnzusammenhängen. Als günstige Voraussetzungen für schnelles Lesen gehören eine bequeme Lesehaltung ebenso wie die entsprechende Sitzposition, der richtige Abstand der Augen zu Buch bzw. Bildschirm, eine einwandfreie Sehfähigkeit, ausreichende Beleuchtung, die Raumtemperatur zwischen 18 und 23 Grad und eine gute Raumbelüftung. Zur Verminderung des Lesetempos tragen hinderliche Lesegewohnheiten bei: das laute Mitsprechen, das Verfolgen des Lesens mit Hilfsmitteln (Schreibstift, Finger) und das Bewegen des Kopfes. Aber auch ein geringer Wortschatz wirkt sich auf das Verständnis von anspruchsvolleren Texten negativ aus. Jeder sollte im eigenen Interesse deshalb sein Lesetempo steigern und gleichzeitig die Fähigkeit entwickeln, das Erfasste beim Lesen bereits zu selektieren und die Textspeicherung zu optimieren. (Vgl.: Broich, Josef: Fit im Studium. Köln 2016.) |
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